Unser Rückblick auf die Connichi 2024 Ein Rückblick von Finja Gertulla aus dem Connichi-Team In diesem Jahr fand die Connichi, Deutschlands größtes ehrenamtlich organisierte Event rund um japanische Populärkultur, zum wiederholten Mal im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden statt. Ganze 38.000 Menschen strömten an den drei Convention-Tagen in die Hallen. An dieser Stelle wollen wir das ereignisreiche Wochenende noch einmal gemeinsam Revue passieren lassen. Der Connichi-Newsletter Melde dich jetzt zu unserem Newsletter an und bekomme alle wichtigen Informationen zum Ticketverkauf, Programmhighlights und Anmeldefristen in dein Postfach. Hier klicken und direkt anmelden! Ein volles Haus Die Eventlocation der Connichi, das RheinMain CongressCenter (RMCC), bietet viel Platz für allerhand Programm. Challenge accepted!, dachten sich die Connichi-Teilnehmenden, und sorgten dafür, dass das Event am Samstag, dem traditionell besucherstärksten Tag, ausverkauft war. RheinMain CongressCenter Der Einlass geht los! Wie immer galt: Die Connichi ist von Fans für Fans, und so halfen erneut hunderte ehrenamtliche Teammitglieder dabei, dass das Event rund lief. Diese Power brauchte es auch, um die zahlreichen Angebote glatt über die Bühne zu bringen. The Show goes on and on and on… Apropos Bühne! Das Herzstück des RMCC, der Festsaal, wurde auch dieses Jahr wieder durchgehend mit abwechslungsreichem Programm bespielt. Los ging es am Freitag traditionell mit der Eröffnungsshow, bei der auch Wiesbadens Bürgermeister, Gert-Uwe Mende, warme Worte an die Zuhörerschaft richtete. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende Kreativkollektiv bala Zwischen der Eröffnung und ihrem Gegenstück, der Abschlussfeier am Sonntagabend, gab es im Festsaal allerhand zu erleben. So kamen Besucher*innen in den Genuss von Klavier- und Rockkonzerten, verschiedensten Showacts sowie Cosplay-Wettbewerben, stets begleitet von charmanter Moderation und ausgelassener Stimmung. Konzerthighlights aus Japan Gleich zwei Europapremieren wurden auf der Connichi 2024 gefeiert. Am Freitagabend heizte die J-Rock-Band LUCK LIFE den Saal ordentlich ein. Ihre Musik ist Animefans ein Begriff: LUCK LIFE ist unter anderem in den Endings von »Bungo Stray Dogs« (Staffeln 1-5) zu hören. Zur Connichi rockten sich die vier Bandmitglieder mit viel Emotion direkt in die Herzen des Publikums. Die Stimmung im Saal war einzigartig. LUCK LIFE auf der Connichi 2024 LUCK LIFE auf der Connichi 2024 Am Sonntagmittag stand dann das Kreativkollektiv bala auf der Festsaalbühne. Das Motto: Popmusik meets Tokio Culture. Das Ergebnis: Eine bebende Bühne! Die Künstler*innen entstammen Japans Jugendszene und haben frische Sounds und innovative Musik nach Wiesbaden mitgebracht. Neben ihrem Liveauftritt hatten die Mitglieder von bala auch Workshops zum Thema Social Media für Besucher*innen im Gepäck – echte Allrounder*innen! Showacts aus der Fanszene Neben ihren Ehrengästen bietet die Connichi auch lokalen Fanprojekten einen Platz auf der Bühne. Diese sind so bunt und vielfältig wie die deutsche Szene selbst. Eine wahre Größe eben dieser ist Shiroku, die am Freitag ein Konzert gegeben hat. Auch die japanische Popsängerin Nilo begeisterte am Sonntag mit einem Mix aus Citypop und Songcovern das Publikum. Außerdem konnten Fans den Nier-Konzerten von Junihuhn am Freitag und Samstag lauschen. Tsuki no Senshi mit Mo Dao Zu Shi Junihuhn mit Nier Konzert Aus der deutschen Conventionszene ebenfalls nicht mehr wegzudenken sind die verschiedenen Cosplay-Showacts. Vier Gruppen aus ganz Deutschland, darunter auch die seit 1998 in der Szene aktiven Tsuki no Senshi, präsentierten auf der diesjährigen Connichi ihre aktuellen Bühnenstücke – von Comedy über Action bis hin zu Muscial war alles dabei. Täglich grüßt der Cosplay-Wettbewerb Nicht nur die Showgruppen konnten zeigen, was sie schauspielerisch und nähtechnisch draufhaben. In drei verschiedenen Wettbewerben haben sich Teilnehmer*innen auf der Connichi 2024 im Cosplay gemessen. Los ging es am Freitag mit dem Connichi Cosplay Wettbewerb (CCW), bei dem es rein um eine gute Show geht. Das Kostüm wird nicht mit bewertet. Im Saal war während des Wettbewerbs vor allem viel Gelächter zu hören, und noch am selben Abend präsentierte die Jury die jeweils ersten drei Plätze in den Kategorien Einzel sowie Gruppe. Am Samstag ging es beim deutschen Vorentscheid um den Einzug ins Finale des Extreme Cosplay Gatherings (ECG) in Paris 2025. Es werden Kostüme und Auftritt bewertet – das Siegerteam und damit die deutsche Vertretung beim ECG nächstes Jahr ist das Team »Daiphonia«, die mit einem Auftritt aus »Atelier of the Witch Hat« begeisterten. Ebenfalls um beide Seiten des Hobbys ging es am Sonntag beim Vorentscheid des World Cosplay Summit (WCS). Hier konnte das Team »Demonic Innocence« mit ihren Kostümen aus »Tales of Zestiria« überzeugen – und fliegt somit 2025 als Team Deutschland nach Nagoya, Japan. Das vielfältige Rahmenprogramm Auch außerhalb des Festsaals gab es viel zu entdecken, sodass jede*r auf die eigenen Kosten kommen konnte. And the winner is… Neben den Cosplay-Wettbewerben konnten Besucher*innen der Connichi sich in vielen weiteren spannenden Wettbewerben messen. Tradition haben mittlerweile die Fotografie- und Artwork-Wettbewerbe der Connichi, deren Finalist*innenbilder das ganze Wochenende über in der Galerie ausgestellt waren. Das Motto in diesem Jahr war Onsen und Ryokai, man konnte aber auch themenfremde Einreichungen einsenden. Ebenfalls kultig mutet sich der Connichi Nudelschlürfwettbewerb an. Nur 13,953 Sekunden brauchte der diesjährige Gewinner zum Verdrücken seiner Nudelpackung. Zudem durften sich auch die Gewinner*innen der Videowettbewerbe, die sich in den Kategorien Anime Music Video, Games Music Video sowie Cosplay Music Video gemessen haben, über volle Preistüten freuen. Cosplay-Foto-Wettbewerb Nudelschlürf-Wettbewerb Eine Stadt im Connichi-Fieber Ein besonderer Aspekt der Connichi ist die weitreichende Zusammenarbeit mit der Stadt Wiesbaden. So fuhr beispielsweise die Stadtbahn THermine regelmäßig vom RMCC ab, um Besucher*innen zu den schönsten Foto-Spots Wiesbadens zu bringen. Wie schon im Vorjahr wurden zudem das Kurhaus Wiesbaden und das Literaturhaus Villa Clementine am Sonntag als besondere Fotolocations geöffnet. Um dieses Angebot wahrzunehmen, konnten entsprechende Zeitslots vorab auf der Connichi-Website gebucht werden. Cosplay-Fotos im Museum Fahrt mit der THermine Ein ganz besonderes Angebot kam auch vom Stadtmuseum Wiesbaden. Direkt gegenüber vom RMCC gelegen, hatten Connichi-Besucher*innen teilweise freien Eintritt am Convention-Wochenende und durften auch hier fleißig Fotos mit den ausgestellten Installationen machen. Und wer nach dem ersten Conventiontag noch Energie übrig hatte, konnte diese am Freitagabend auf der offiziellen Connichi-Party im Schlachthof Wiesbaden vollständig loswerden. Lernen, was das Zeug hält Auf der Connichi darf jede*r mitgestalten. Dieser Aspekt präsentierte sich auch 2024 wieder in den zahlreichen Workshops, Japanforschungs-Beiträgen sowie Connichi-Couch-Themen, die an allen drei Tagen die Workshopräume füllten. Es wurde allerhand Wissen geteilt und eifrig die Szene besprochen, ganz egal ob es ums Hobby, die japanische Kultur oder den interkulturellen Austausch ging. Treffpunkt: Connichi Ein weiteres Angebot zum Mitwirken bestand in den Fan Meet-ups. Nach vorheriger Anmeldung standen den Personen Räumlichkeiten zur Verfügung, um neue Kontakte zu knüpfen und bekannten Gesichtern endlich eine Stimme zuordnen zu können. Dabei galt wie immer: jede*r, der oder die möchte, darf einen solchen Zeitslot wahrnehmen, ungeachtet des eigenen “Bekanntheitsgrades”. FanMeetup 2024 FanMeetup 2024 Cosplayer*innen konnten sich zudem in den wunderschön gestalteten Fotoecken vor zu den eigenen Kostümen passenden Hintergründen ablichten lassen. Nachgebaut wurden beispielsweise eine Alchemie- und Hexenbibliothek, ein traditionelles Tatami-Zimmer sowie ein antiker Blumengarten. Insgesamt lockten acht verschiedene Sets. Eine Szene wird erwachsen Im letzten Jahrzehnt ist noch einmal deutlich spürbarer geworden, wie viel breiter aufgefächert die Szene in Deutschland alterstechnisch mittlerweile ist. Die Connichi hat darauf mit entsprechenden Angeboten reagiert. Wer mit Nachwuchs angereist ist, konnte sich bei Bedarf im Familien-Ruheraum zurückziehen. Neu dabei war auch die 18+ Area, in der knapp zwanzig Künstler*innen ihr NSFW-Artwork zur Schau stellen konnten. Auch ein 18+ Workshopraum stand zur Verfügung, in dem nicht-jugendfreie Themen diskutiert und präsentiert werden konnten. Shoppen bis zum umfallen Es passiert auch den Besten mal, dass der eigene Geldbeutel sich auf einer Convention selbständig macht. Das breit gefächerte Angebot im Händlerraum sowie auf dem Künstler*innenmarkt macht es dieser Sache auf jeden Fall leichter. Merchandise und Artworks fanden so zahlreich ihren Weg in die Taschen der Käufer*innen. Shoppen im Händlerraum Shoppen im Händlerraum Das Matsuri Was wäre eine Connichi ohne das Matsuri? Die bunt geschmückten Stände lockten die Besucher*innen auch dieses Jahr wieder in den Outdoor-Bereich, wo japanische Leckereien erworben und traditionelle Matsuri-Spiele ausprobiert werden konnten. Wer dabei Geschick bewies, konnte die so erspielten Gewinnmarken gegen Preise eintauschen. Die Ehrengäste der Connichi 2024 Ganz im Zeichen des deutsch-japanischen interkulturellen Austausches, der die Connichi ausmacht, waren auch 2024 wieder zahlreiche Ehrengäste aus beiden Sprachräumen zu Besuch, die ihre Expertise und Erfahrungen in Vorträgen, Panels und Workshops geteilt haben und natürlich auch für Signierstunden zur Verfügung standen. Ein Teil der Ehrengäste auf der Connichi 2024 Die deutschsprachigen Ehrengäste Vier deutschsprachige Synchronsprecher*innen haben zur Connichi 2024 ihre Erfahrungen geteilt: Franciska Friede, Tim Kreuer, Sven Plate und Vincent Fallow leihen bekannten Figuren aus zahlreichen Animes und Videospielen ihre Stimmen und standen den Connichi-Besucher*innen dazu Rede und Antwort. Sechs an der Zahl waren die deutschsprachigen Mangaka, die in diesem Jahr zu Besuch waren: Anne Luise P., manus, Marika Herzog, Connichi-Artwork-Zeichnerin Racami sowie das Künstlerinnen-Duo Jenny Liz und Sabrina Steinert präsentierten ihre neuesten Werke und signierten diese auch fleißig. Die japanischen Ehrengäste Auch aus Japan durfte die Connichi dieses Jahr einige Kreative begrüßen. Zu Gast waren neben »Ace Attorney«-Illustrator Tatsuro Iwamoto und dem »Frieren«-Kreativteam, bestehend aus Keiichiro Saito, Yuichiro Fukushi und Ayuri Taguchi, auch der Tonregisseur Takeshi Takadera sowie »Promare«-Produzent Nao Hirasawa. In ihren jeweiligen Panels konnten Fans Fragen stellen und mehr über die Arbeit in der Manga- und Animeindustrie lernen. Über japanische Kultur und Alltag berichteten Twich-Streamerin Shibuya Kaho, die über die Erwachsenen-Unterhaltungsindustrie Japans referierte, sowie der IOEA-Vorsitzende Kazutaka Sato, in dessen Vortrag es um die besondere Rolle von Frauen in der (japanischen) Fanszene ging. Wir sehen uns auf der Connichi 2025! Die Connichi 2024 ist vorbei, und es geht bald in die Winterpause. Höchste Zeit, die Beine aufs Sofa zu schwingen! Wir sagen Danke für die schöne Zeit: Danke an die Stadt Wiesbaden und den Animexx e.V. für die tatkräftige Unterstützung hinter den Kulissen, an die hunderten Ehrenamtler*innen, alle Referent*innen, unsere Gäste und auch alle sonstigen Mitwirkenden, die das Wochenende mit uns gestaltet haben. Helfer-Team im Saal Willkommen am Waffencheck Besprechung im Doku-Team Das Team ist für euch da! Unser ganz besonderer Dank gilt aber allen Besucher*innen, für deren Spaß und Freude wir das alles hier auf die Beine stellen. Auf euch! Im Hintergrund brodelt natürlich schon längst das Vorhaben, die Connichi auch nächstes Jahr wieder genauso hervorragend – wenn nicht sogar noch besser! – zu machen wie in diesem Jahr. Deshalb steht das Datum für die Connichi 2025 bereits: Vom 05.-07. September öffnen wir dann zum dritten Mal im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden wieder die Türen. Bis dahin!